Kiebitz (Vanellus vanellus )
Ein schimmernder Metallglanz ziert die schwarze Oberseite des Gefieders und die weiße Unterseite zeichnet ein schwarzes Brustband – aufgrund seines Erscheinungsbildes ist der Kiebitz ein unverkennbarer Vogel. Er gehört zur Familie der Regenpfeifer sowie der Ordnung der Watvögel und kommt in ganz Europa vor. Bekannt ist der Kiebitz für seine außergewöhnlichen Balzflüge und seinen unverwechselbaren Ruf.
Offene, flache Wiesen und Weiden zählen ebenso zum Lebensraum der Kiebitze wie Feuchtgrünland. Weil die Kultivierung der Landschaft immer weiter voranschreitet, ist der Kiebitz mittlerweile auch auf Äckern beheimatet. Kiebitze sind Zugvögel und machen sich im späten Herbst auf in ihr Winterquartier. Bleiben die Temperaturen jedoch mild, überwintern sie auch in ihrer Heimat. Zu den Hauptnahrungsquellen der Kiebitze zählen Insekten und Larven. Die Vögel sind Vertreter der Bodenbrüter.
Kiebitz-Eier waren früher als Delikatesse sehr beliebt und wurden dementsprechend oft gesammelt. Weil der Bestand der Vögel sowohl durch die Jagd, als auch durch den Verlust des Lebensraums allerdings stark bedroht ist, wurde der Kiebitz 2015 auf die internationale Rote Liste bedrohter Vogelarten aufgenommen und auch das Sammeln der Eier ist seitdem streng verboten. Im emsländischen Vogelschutzgebiet Niederungen der Süd- und Mittelradde und der Marka gibt es wichtige Kiebitz-Bestände. Damit das so bleibt, werden Schutzmaßnahmen getroffen, um naturnahe Lebensräume wie offene, flache Landschaften oder auch feuchte Grünländer mit ausreichend Nahrungsangebot für die Tiere zu erhalten.
Steckrief Kiebitz:
Großer Brachvogel (Numenius arquata )
Ein langer, gebogener Schnabel und das weiß-braun geflecktes Gefieder sind die Erkennungsmerkmale des Großen Brachvogels. Er gehört zur Familie der Schnepfen und ist mit einer Größe von bis zu 60 Zentimetern die größte Brachvogelart. Seinen auffällig geformten Schnabel nutzt der Große Brachvogel, um seine Nahrung im Boden oder weichen Substrat aufzuspüren. Der Zugvogel ernährt sich dabei von Kleintieren wie Regenwürmern oder Asseln.
Er lebt dort, wo auch andere seltene Vögel wie Kiebitz, Bekassine Goldregenpfeifer oder Uferschnepfe zu sehen sind. Feuchte und offene Grünlandflächen sind die Brutgebiete des Großen Brachvogels, der ursprünglich in Moorgebieten heimisch war. Da sein Lebensraum vor allem durch die Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung immer weiter reduziert wird, ist der Bestand des Vogels stark zurückgegangen. Um den Bruterfolg des Großen Brachvogels wieder zu ermöglichen, bedarf es Schutzmaßnahmen wie die Umstellung von intensiver auf extensive Bewirtschaftung von Grünland.
Im emsländischen Vogelschutzgebiet Niederungen der Süd- und Mittelradde und der Marka leben wichtige Bestände des Großen Brachvogels.
Steckbrief Großer Brachvogel:
Rare meadow bird
Breeding birds on damp meadows
The curlew breeds in the Emsland on moist meadows and bogland. This migratory bird, up to 60 centimeters (up to 24 inches) long, spends the winter months in north-western Europe on the Atlantic coast of France or in Africa. The wingspan of the curlew, the largest wading bird in Germany, is up to one meter (about 40 inches). With its long, curved beak, it looks primarily for insects in the ground and in the mud of flat areas along the water.
The birds are easy to recognize by their whistling calls of “curloo-oo” and “tlohiet“during courtship in March. To mark their breeding grounds, the males sing their trilling verse. Nest building for the curlews is a man's job. They create shallow hollows on the ground that they pad with dry grass or moss. Occasionally, the males even build several nest hollows, from which the female can then choose one.
The chicks are precocial birds who flee the nest as soon as their down has dried. At first, both parent birds feed the young, later the male take over this task.
Name:
The curlew owes its English name to its “curloo-oo” call. It gets its German name, Große Brachvogel (great brach bird) from the fallow, uncultivated ground (Bracht) it lives on.
Habitat in the Emsland:
Foraging and breeding habitats are moist meadows and the muddy banks of the northern Ems river as well as bogs. The Ems as a habitat is very important for the species.
Endangerment:
The loss of breeding and foraging habitats through the plowing up of grassland, ground sealing, and building as well as the draining of grassland in the river marshes and floodplains endangers the curlew’s existence.
Protective measures:
Preserving or restoring habitats: Raising groundwater levels and creating and damming of shallow hollows, banks, ditches, and floodplains.
Bekassine (Gallinago gallinago )
Die Bekassine ist ein mittelgroßer Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel. Besonders charakteristisch ist das so genannte „Meckern“, welches die Vögel während ihrer Balzflüge von sich geben. Deshalb ist die Bekassine auch als Meckervogel oder Himmelsziege bekannt. Äußerlich sind Bekassinen gut an ihrem überproportional langen, schmalen und gerade verlaufenden Schnabel zu erkennen. Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die hellen Streifen an der Oberseite ihres Gefieders.
Bekassinen sind Zugvögel, die beinahe in ganz Europa vorkommen. Zu ihren bevorzugten Lebensräumen zählen Feuchtwiesen in der offenen Landschaft sowie Moore und offenes Sumpfland. Dank seines langen, schmalen Schnabels kann der Vogel Würmer und Larven im schlammigen Boden finden und ist somit bestens an die Nahrungssuche in diesen Gebieten angepasst. Ihr Winterquartier beziehen Bekassinen sowohl in Südeuropa als auch in Afrika.
Weltweit betrachtet ist die Bekassine nicht in ihrem Bestand bedroht. In Europa aber schrumpft ihr natürlicher Lebensraum seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Deswegen sind gezielte Schutzmaßnahmen von großer Bedeutung für den Fortbestand der Vögel. So können Feuchtgebiete etwa durch Extensivierung gefördert und erhalten werden. Im Emsland leben derzeit wichtige Bestände der Zugvögel im Vogelschutzgebiet Niederungen der Süd- und Mittelradde und der Marka.
Steckbrief Bekassine:
Rotschenkel (Tringa totanus )
Der Rotschenkel gehört zur Familie der Schnepfenvögel und ist in etwa so groß wie ein Kiebitz. An seinen langen, roten Beinen und seinem roten Schnabel mit schwarzer Spitze ist der Zugvogel gut zu erkennen. Die Oberseite des Gefieders weist eine bräunlich gefleckte Färbung auf, die Bauchunterseite ist hell gefleckt.
Als Lebensraum bevorzugen Rotschenkel die offene Landschaft von Feuchtgrünland, Wiesen und Weiden sowie Marschen und Salzwiesen. Hier sind sie oftmals auf erhöhten Sitzgelegenheiten wie etwa Pfählen zu beobachten. Bei der Jagd halten Rotschenkel Ausschau nach Insekten, Würmern und Weichtieren.
Um die Bestände der Rotschenkel stabil zu halten ist es wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen für ihre bevorzugten Lebensräume zu ergreifen. Dies gelingt, indem feuchte Wiesen und Weiden vermehrt der natürlichen Entwicklung überlassen werden und ihre Nutzung extensiviert wird. Im Emsland leben wichtige Bestände der Vögel in dem Vogelschutzgebiet Niederungen der Süd- und Mittelradde sowie der Marka.
Steckbrief Rotschenkel:
Wiesenweihe (Circus pygargus )
Die Wiesenweihe ist ein Brut- und Rastvogel in Niedersachsen. Als Rastvogel ist sie im April und August lediglich auf der Durchreise und zieht nach kurzer Rast weiter nach Osteuropa, um dort ihr Brutgebiet aufzusuchen. Als Brutvogel kommt die Wiesenweihe Ende April aus ihrem Winterquartier südlich der Sahara zurück nach Niedersachsen. Hier bleibt sie bis Mitte September.
Wiesenweihen sind Bodenbrüter und bevorzugen als Niststandort höhere Vegetation wie etwa Hochstaudenflure. Namensgebend für die die Greifvögel aus der Familie der Habichtartigen sind ihre Jagd- und Bruthabitate – Wiesen und Moore. Da diese ursprünglichen Lebensräume aber immer weniger werden, brüten Wiesenweihe heute auch auf landwirtschaftlichen Flächen wie etwa Getreidefeldern. Dort jagen sie nach Kleinsäugern und anderen Vögeln. Die Hauptnahrungsquelle der Wiesenweihe stellen jedoch Feldmäuse dar – ihr Bruterfolg hängt deswegen stark mit der Populationsdichte der Feldmäuse zusammen.
Das Emsland trägt eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Wiesenweihe in Europa. Im Vogelschutzgebiet „Niederungen der Mittelradde-Südradde und -Marka“ leben wichtige Bestände der Vögel – es ist das Gebiet mit der zweitgrößten Bedeutung der Art in Niedersachsen. Weitere emsländische Schutzgebiete sind die Tinner Dose sowie das Emstal zwischen Lathen und Papenburg. Als Schutzmaßnahmen werden nahrungsreiche Flächen geschaffen und Maßnahmen zur Erhöhung des Nahrungsangebotes gefördert. Darüber hinaus müssen die Nester und Jungtiere mit Hilfe von Schutzgittern während der Getreideernte sowie vor Prädatoren wie Füchsen und Wildschweinen geschützt werden.
Steckbrief Wiesenweihe:
Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
Der Ziegenmelker gehört zur Familie der Nachtschwalben und kommt fast in ganz Europa vor. Sein Winterquartier bezieht der Zugvogel in Afrika. Das dämmerungs- und nachtaktive Tier ist gut an seinem langgestreckten Körper mit grau-braunem Gefieder und den sehr langen, schmalen Flügeln zu erkennen. Zu den bevorzugten Lebensräumen des Ziegenmelkers gehören offene und warme Landschaften wie etwa Moor- und Heidebereiche, aber auch offene Feuchtgebiete und lichte Wälder.
Der Name „Ziegenmelker“ hat einen historischen Hintergrund: Da der Vogel oftmals in der Nähe von Ziegen und Schafen gesichtet wurde, nahm man an, dass er diese melke. In Wirklichkeit jedoch jagte der Ziegenmelker nach Insekten. Diese sind die Hauptnahrungsquelle der Vögel.
Auch wenn der Ziegenmelker in weiten Teilen Europas beheimatet ist, gilt er dennoch als gefährdet. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft schrumpfen sowohl das Nahrungsangebot als auch der geeignete Lebensraum. Zudem macht der zunehmende Straßenverkehr dem Vogel zu schaffen, was ebenfalls zur Dezimierung der Bestände führt.
Steckbrief Ziegenmelker:
Neuntöter (Lanius collurio )
Einer Legende nach spießt der Neuntöter neun Beutetiere auf, bevor er sie frisst und verdankt dadurch seinen Namen. Auch wenn diese Vorstellung etwas unheimlich klingt, steckt doch ein bisschen Wahrheit dahinter: Der Vogel aus der Familie der Würger spießt bei Nahrungsüberschuss tatsächlich Insekten und gelegentlich auch Kleinsäuger wie Jungvögel oder junge Feldmäuse auf Dornen und Äste auf. Diese Art des Beutefangs ist besonders charakteristisch für Neuntöter und dient den Vögeln als Nahrungsreserve. Zu den Nahrungshabitaten der Vögel zählen offene Grünländer und Moore.
Neuntöter sind Brutvögel, die ab Mitte April ihre Brutgebiete in Europa aufsuchen, ehe sie ab Mitte Juli den Rückflug in ihre Überwinterungsgebiete in Ost- und Südafrika antreten. Im Emsland kommen Neuntöter in den Vogelschutzgebieten Tinner Dose und Esterweger Dose vor.
Die Vögel brüten in Heckenstrukturen, die sie außerdem als Ansitz zum Beutefang und zur Sammlungihrer Beutetiere nutzen. Aufgrund dieses Verhaltens gehören Neuntöter zur Kategorie der Ansitzwärter.
Das Angebot geeigneter Brutplätze wird für den Neuentöter immer geringer, da es zunehmend weniger Hecken und Gebüsch gibt. Um die Bestände zu schützen, muss daher extensiv genutztes Dauergrünland mit vielfältigen Heckenstrukturen erhalten und weiterentwickelt werden.
Steckbrief Neuntöter:
Eisvogel (Alcedo atthis )
Aufgrund seiner bunt schillernden Erscheinung ist der Eisvogel nicht nur unverwechselbar, sondern auch bestens an seine Umgebung angepasst: Die Oberseite seines Gefieders schimmert türkisfarben und dient damit als Tarnung über dem Wasser. Die Unterseite des Eisvogels ist hingegen orange-braun gefärbt, was ihm wiederum im Gehölz zu Gute kommt. An der Seite zeichnen weiße Halsflecken das Gefieder des Eisvogels, weshalb er auch den Namen „fliegender Edelstein“ trägt.
Der Eisvogel gehört zur Familie der Eisvögel und zur Ordnung der Rackenvögel. Da der Eisvogel nur an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern brütet, ist er eine Charakterart für gesunde Gewässer. Dort baut er im Uferbereich seine Brutröhre in der sich die Weibchen während der Brutzeit von Mai bis August aufhalten.
Kleine Fische, Frösche und Insekten zählen zur Nahrung des Eisvogels, die er mit Hilfe seines geraden und kräftigen Schnabels erbeutet. Dazu beobachtet er von seinem Ansitz in den Gehölzstrukturen am Uferrand das Gewässer. Sichtet der Eisvogel von dort aus Nahrung, fliegt er schräg mit geöffneten Flügeln ins Wasser, schnappt sich die Beute und taucht senkrecht wieder auf.
In Niedersachsen brüten derzeit etwa 700 Brutpaare. Der Ausbau und die Kanalisierungen von Fließgewässern, der zunehmende Nährstoffeintrag und die Gewässerverschmutzungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten negativ auf das Vorkommen der Eisvögel ausgewirkt. Deswegen sind Schutzmaßnahmen wie die Optimierung von Gewässerstrukturen, die Renaturierung von Gewässern sowie die Förderung von Brutplätzen notwendig, um den natürlichen Lebensraum der Eisvögel zu erhalten und wiederherzustellen.
Steckbrief Eisvogel:
Uferschnepfe (Limosa limosa )
Die Uferschnepfe ist ein Zugvogel, der zur Familie der Schnepfen gehört. Besonders auffällig sind ihr langer, orangefarbener Schnabel mit schwarzer Spitze sowie ihre langen, grauen Beine. Gut erkennbar sind die Vögel darüber hinaus an dem grau-braunen Gefieder an der Oberseite, der hellen Unterseite und ihrem rot-braun gefärbten Kopf.
Zum Hauptüberwinterungsgebiet der Uferschnepfe gehört Afrika, ihre Brutzeit verbringen die Vögel jedoch in europäischen Gefilden. Von April bis Juli suchen sie ihre Bruthabitate in Sumpf- und Uferbereichen auf. Da diese Gebiete jedoch immer rarer werden, sind Uferschnepfen vorrangig in extensivem Feuchtgrünland anzutreffen. Hier ernähren sich die Vögel von Würmern, Insekten und Schnecken.
Wegen des Verlusts ihres natürlichen Lebensraums stehen Uferschnepfen auf der Roten Liste gefährdeter Arten in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“. Damit sich die Bestände der Tiere wieder erholen können, ist es wichtig, Schutzmaßnahmen wie die Förderung und den Erhalt von extensivem Feuchtgrünland zu ergreifen.
Im Emsland leben wichtige Bestände der Uferschnepfe im Vogelschutzgebiet Niederungen der Süd- und Mittelradde und der Marka.
Steckbrief Uferschnepfe:
Uferschwalbe (Riparia riparia )
Sie ist nur 12 Zentimeter lang und wiegt gerade einmal 14 Gramm: Die Uferschwalbe ist die kleinste Schwalbenart Europas. Im April verlässt sie ihr Winterquartier in Zentralafrika, um ihre Brutgebiete in Europa aufzusuchen. Zu den beliebtesten Bruthabitaten der Uferschwalbe gehören Prallufer an den Kurvenaußenseiten von mäandernden Fließgewässern. Da diese Strukturen aufgrund von Flussbegradigungen nicht mehr oft vorkommen, brüten die Vögel heute auch in künstlich angelegten Sand-Steilhängen und Sandgruben. Dazu gräbt die Uferschwalbe eine rund 70 Zentimeter lange Brutröhre in die stabilen Sand-Steilwände. Diese Bruthabitate werden von vielen Brutpaaren in Kolonien genutzt. Im FFH-Gebiet Ems finden Uferschwalben wichtige und natürliche Bruthabitate an Dünenabbrüchen.
Insekten prägen den Speiseplan der Uferschwalbe, die der Vogel vorwiegend im Flug kurz über der Wasseroberfläche angrenzender Fließgewässer erbeutet. Die Wasserflächen werden auch während des Fluges zum Trinken und Waschen genutzt. Zum Schutz der Uferschwalbe müssen künstliche Uferbefestigungen zurückgebaut werden, um so die Fließgewässer zu renaturieren und ihre Eigendynamik wieder herzustellen.
Steckbrief Uferschwalbe:
Hard-working flight artists with unusual breeding grounds
The sand martin or bank swallow measures only 12 cm (4.7 inches) and at only 14 g (1/2 ounce) is an absolute lightweight. For comparison: 1/2 ounce corresponds to a tablespoonful of water. Despite its small size, Europe's smallest species of swallow has to cope with very long distances. As a migratory bird, it spends the winters in North and Central Africa and returns to its breeding grounds in Europe in April.
There, the parents bore arm-length tunnels into steep sandy slopes. The birds choose eroded dunes and steep banks on rivers and streams as breeding sites. They also use steep artificial walls, for example in sand pits.
In suitable locations, colonies develop with many breeding pairs. The air there is swarming with activity when the skillful flight artists capture insects at daredevil speeds up to 50 km/h (30 miles/h) just above or on the water. Drinking, preening, and washing are also accomplished in flight. The birds rest in their burrows only for sleeping and breeding.
Name:
The names “sand martin” and “bank swallow” come from the bird’s preference to build their nesting burrows on steep sandy banks of rivers.
Habitat in the Emsland:
Breeding grounds are found on eroded edges and dunes along the winding and sandy course of the Ems river in southern and central Emsland.
Endangerment:
Waterway leveling, flood protection, and bank fortifications threaten their breeding grounds. Fishing and swimming in the area of the steep slopes endanger their existence.
Protective measures:
Restoration of the natural river banks and protected areas create new breeding habitats and ensure the long-term preservation of the species in the Emsland.
Regenbrachvogel (Numenius phaeopus )
Zwischen April und Mai ist der Regenbrachvogel zu Gast in Niedersachsen und legt hier eine Rast ein, ehe er sich weiter auf den Weg zu seinen Brutgebieten in Nordskandinavien und Nordrussland begeben. Zwischen Juli und September kehrt der Zugvogel zurück, bevor er sich auf den Rückflug in sein Winterquartier an der Atlantikküste Nordafrikas begibt.
Der Regenbrachvogel hält sich bevorzugt an Küsten und trichterförmigen Flussmündungen (Ästuaren) auf. Aber auch nasse, sumpfige Grünländern im Binnenland, wie die Emsauen im Bereich Rhede und Papenburg, zählen zu seinem Lebensraum. Hier ernährt er sich vorwiegend von Insekten und deren Larven sowie Schnecken und Regenwürmern.
Im Vogelschutzgebiet „Emstal von Lathen bis Papenburg“ ist der drittgrößte Bestand des Regenbrachvogels in ganz Niedersachsen nachgewiesen. Zum Schutz der Art ist es notwendig, die feuchten, schlammigen oder sumpfigen Gewässerufer sowie die feuchten bis nassen Wiesen in den Emsmarschen zu erhalten und wiederherzustellen. Dazu werden die Grundwasserstände in den Grünlandgebieten angehoben und flache Mulden, Blänken, Gräben und Überschwemmungsflächen angelegt und eingestaut.
Steckbrief Regenbrachvogel:
Little brother of the curlew
The Eurasian whimbrel is also known as the “little brother” of the Eurasian curlew. In contrast to the curlew, the whimbrel is only a guest in Lower Saxony on its way from its winter quarters in Mauritania to its breeding areas in Siberia.
The whimbrel, with a wingspan of around 80 cm (30-35 inches), can be found from April to May and July to September mainly in the mudflats and marshes of the Elbe and Ems rivers. Here, it finds plenty of invertebrates for food and strengthens itself during this stopover on its journeys to its breeding or winter quarters. You can often see whimbrel together on the Ems with curlews, with which it shares this habitat. You can tell the difference between the two by their sizes; the whimbrel is only half the size of the curlew.
Name:
Whimbrel is an imitation of the bird’s call. It has its German name Regenbrachvogel (Rain Mudflat Bird) because its call is said to announce the coming of rain. Its Latin genus name Numenius comes from neos, “new” and mene, “moon” which refer to its long, downward-curving, crescent-shaped bill.
Habitat in the Emsland:
Marshy meadows and muddy banks of the northern Ems river during their stopover on the way to their breeding and winter quarters.
Endangerment:
As a long-distance migrant, the whimbrel is dependent on sufficient resting areas for a stopover. Plowing grasslands, sealing the ground, building on and draining river marshes and floodplains all threaten the species.
Protective measures:
Raising groundwater levels, creating and damming shallow ground depressions, maintaining and restoring stagnant pools, ditches, and floodplains to secure habitats.
Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria )
Der taubengroße Goldregenpfeifer gehört – wie der Kiebitz – zur Familie der Regenpfeifer und ist mit seinem gelbbraun gesprenkelten Gefieder gut getarnt. Die Zugvögel brüten von April bis Juni in offenen Landschaften mit einer geringen Vegetationshöhe, wie Hochmooren, moorigen Grünflächen und feuchten Heiden. Für die Jagd begeben sich Goldregenpfeifer auf nahegelegene Weiden, Wiesen oder Äcker. Dort halten sie Ausschau nach Insekten und deren Larven, aber auch Pflanzen und Beeren stehen auf dem Speiseplan der Vögel.
Goldregenpfeifer sind extrem selten, ihr Bestand ist rückläufig. Die Vögel leiden hauptsächlich unter der großflächigen Zerstörung ihres Lebensraumes. Außerdem haben Entwässerungen und großflächiger Torfabbau sowie Aufforstung und Nutzungs-Intensivierung die Brutmöglichkeiten der Goldregenpfeifer in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas stark eingeschränkt. Zum Schutz des bedrohten Vogels ist es daher zwingend notwendig, Moorgebiete zu erhalten und zu fördern. In Europa wird der Brutbestand auf rund 460.000 bis 740.000 Paare geschätzt. Goldregenpfeifer gelten als wertbestimmende Art und sind als solche im Vogelschutzgebiet Dalum-Wietmarscher Moor und Esterweger Dose heimisch.
Steckbrief Goldregenpfeifer:
Wachtelkönig (Crex crex )
Der Wachtelkönig gehört zur Familie der Rallen. Der Name des Zugvogels beruht auf der Annahme, dass einer Gruppe Wachteln immer ein Wachtelkönig vorauszieht. Tatsächlich ziehen die beiden Arten häufig zusammen, allerdings sind die Vögel sonst unabhängig voneinander.
Das Hauptüberwinterungsgebiet des Wachtelkönigs liegt in Afrika. Pünktlich zu Beginn der Brutzeit im April zieht es die Vögel zurück nach Europa, wo sie Flächen mit Frühjahrs- und Winterhochwassern aufsuchen. Findet der Bodenbrüter Feuchtwiesen mit hoher Vegetation, in denen er gute Deckung findet, fühlt er sich besonders geschützt. Aber auch extensiv genutzte Ackerflächen oder Weiden werden bei entsprechend hoher Vegetation von den Vögeln aufgesucht.
Die gelblich-braune Grundfärbung des Obergefieders mit dunklen Federzentren ist das auffälligste Merkmal des Wachtelkönigs. Die Unterseite hingegen ist sehr hell braun bis weißlich. In der Brutzeit sind die Männchen an den Wangen und den Halsseiten graublau gefärbt.
Hauptsächlich ernährt sich der Wachtelkönig von Insekten wie Heuschrecken, Käfern, Libellen und Fliegen, gelegentlich stehen auch kleine Frösche oder kleine Nagetiere auf dem Speiseplan.
In seiner Existenz bedroht ist der Wachtelkönig, da es immer weniger Feuchtgebiete gibt, in denen die Tiere Schutz und Platz zum Brüten finden. Sein Lebensraum wird häufig durch zu frühes und maschinelles Mähen zerstört. Eine wichtige Schutzmaßnahme für die Vögel ist es daher, Wiesen, Weiden und Ackerflächen möglichst extensiv zu bewirtschaften und ausreichend hohe Vegetation während ihrer Brutzeit von April bis August zu erhalten.
Steckbrief Wachtelkönig:
Endangered meadow bird on the Ems
The corn crake is a guest and breeding bird from May to September mainly in the wet and wet fallow areas of the marshes and river plains. The shy animals need structurally rich, wet meadows with tall grass stands, loose tall herbaceous vegetation, and reed beds that offer them sufficient cover. There, the birds and their nests on the ground can hardly be seen and are well protected from predators.
Only the males draw attention to themselves, mostly at night, through their unmistakable calls (crex crex), which are used for courtship and to demarcate their territory. By way of these male calls, nesting sites can be located and protected. In this way, the area around a nest can be avoided during mowing, and the populations of corn crakes can be developed and secured even on cultivated areas.
Name:
Corn crake refers to the species habit of nesting in dry hay or grain fields, rather than in marshes used by most members of this family. The German name Wachtelkönig (Quail King) arises because it was once thought that quails were led by a “king of quails” on their migration, as they often migrate all together.
Habitat in the Emsland:
The lowlands of the Ems river.
Endangerment:
Loss of large, wet fallow meadows in the river plains due to settlement construction, building of infrastructure, and agriculture.
Protective measures:
Creating breeding and resting places on moist grassland areas in the marshes and on the floodplains of the Ems. Extensive cultivation of the areas combined with breeding bird monitoring.
Moorfrosch (Rana arvalis )
Wie der Name schon erahnen lässt, lebt der Moorfrosch hauptsächlich in Mooren, Nasswiesen und Weichholzauen größerer Flüsse sowie in Heidegebieten – grundsätzlich mögen die Tiere Lebensräume mit einem hohen Grundwasserstand.
Der Moorfrosch wird bis zu sieben Zentimeter groß und ist normalerweise hell- bis dunkelbraun gefärbt. Aufgrund seiner äußeren Erscheinung ist er nur schwer vom Gras- und Springfrosch zu unterscheiden. In der Balzzeit passiert jedoch etwas Besonderes: Dann nehmen die Männchen für wenige Tage eine intensive Blaufärbung an, um die Weibchen für sich zu gewinnen.
Moorfrösche leben versteckt an Land und kommen nur zur Eiablage ins Wasser. Die Laichzeit erstreckt sich etwa von Ende März bis Anfang April. Für die Eiablage - pro Weibchen zwischen 500 und 3.000 Stück - sind die Tiere auf leicht saure Gewässer angewiesen. Da Moore sauer sind, finden die Frösche hier optimale Bedingungen vor.
Sind sie erst einmal geschlüpft, bleiben die Kaulquappen der Moorfrösche bis Ende Juni im Wasser und entwickeln sich dann zu einem ausgewachsenen Frosch. Zu ihren natürlichen Fressfeinden gehören Vögel und Schlangen.
Steckbrief Moorfrosch:
Kreuzotter (Vipera berus )
Die Kreuzotter ist die einzige Giftschlange Deutschlands – doch keinen Grund zur Sorge: Ein Biss ist für den Menschen normalerweise harmlos und ist nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich.
Die Kreuzotter ist gut an ihrer Rückenzeichnung zu erkennen, die an aneinandergereihte Kreuze erinnert. Von den ungiftigen Nattern unterscheidet sie sich durch ihren großen Kopf und ihren kurzen, stämmigen Körper mit rauen Schuppen.
Zuhause ist die Kreuzotter in Gebieten mit starker Tag-Nacht-Temperaturschwankung und hoher Luftfeuchtigkeit. Die offenen Flächen der Heiden und Moorrandbereiche bieten der Kreuzotter diese idealen Lebensbedingungen. Hier findet die Schlange zudem Gehölze, in denen sie sich verstecken kann. Da dieser Lebensraum aber immer knapper wird, sind die Bestände der Kreuzotter auch im Emsland rückläufig.
Die Kreuzotter ist eine Ruhe liebende Schlange, die nicht zu aggressivem Verhalten neigt. Sie flüchtet bei Gefahr lieber gleich oder versteckt sich. Nur wenn sie bedrängt wird, beißt sie zu. Dabei ist der erste Biss meist ein „Warnbiss“, bei dem nur wenig Gift abgegeben wird. Dennoch empfiehlt sich nach einem Biss zur Sicherheit ein Arztbesuch, da es bei vorhandenen Gesundheitsproblemen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen kann.
Steckbrief Kreuzotter:
Ringelnatter (Natrix natrix ) und Schlingnatter (Coronella austriaca )
Die Ringel- und Schlingnatter gehören zu den wenigen Schlangenarten im Emsland. Die Bestände beider Arten sind deutlich zurückgegangen und deshalb auf der Roten Liste bundesweit als „gefährdet“ eingestuft.
Die beiden Schlangen sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Sie haben einen langen dünnen Körper mit glatten Schuppen. Die Farbe kann von grau bis braun variieren. Manche Tiere haben eine Rückenzeichnung, andere nicht. Typisch für die Ringelnatter sind helle Flecken am Hinterkopf. Diese fehlen der Schlingnatter. Dieses Merkmal ermöglicht eine sichere Unterscheidung.
Wer Glück hat und eine der beiden Schlangen sieht, der braucht sich nicht zu fürchten: beide Arten sind völlig harmlos und ungiftig. Die Ringelnatter liebt das Wasser und lebt meist im Schilfgürtel von Gewässern. Seltener ist sie in trockenen Lebensräumen wie alten Steinbrüchen oder Halden anzutreffen. Diese trockenen Bereiche sind dagegen die bevorzugten Aufenthaltsorte der Schlingnatter. Auf Heiden und in Moorrandbereichen kommen beide Arten gemeinsam vor.
Entsprechend ihres jeweiligen Lebensraums ernährt sich die Ringelnatter hauptsächlich von Fröschen. Die Schlingnatter dagegen erbeutet Reptilien und kleinere Säugetiere. Sie umschlingt ihre Beutetiere und erstickt sie – daher auch ihr Name.
Steckbrief Ringel- und Schlingnatter:
Biber (Castor fiber )
Der Biber ist das größte Nagetier Europas. Ein ausgewachsenes Tier kann bis zu 1,30 Meter lang werden und rund 30 Kilogramm auf die Waage bringen. Der Biber ist dämmerungs- und nachtaktiv und ernährt sich als Vegetarier von Pflanzen, Baumrinde, Gräsern und Kräutern.
Auf den ersten Blick werden Biber oft mit Nutrias oder Bisamratten verwechselt. Die beiden Arten ähneln dem Biber und leben ebenfalls an Gewässern. Sie sind aber deutlich kleiner und verfügen nicht über den charakteristisch abgeplatteten Schwanz.
Biber haben einen ausgeprägten Familiensinn und leben monogam. Eine Familie besteht aus einem Elternpaar und zwei Generationen von Jungtieren. Ihr Revier kann sich in gesunden Fließgewässern auf bis zu drei Kilometern erstrecken.
Kaum eine Tierart gestaltet Lebensräume so sehr wie der Biber. Sie schaffen vielfältige Strukturen und tragen maßgeblich zur Dynamik von Fließgewässern bei. Um an Nahrung und Baumaterial für ihre Burgen und Dämme zu gelangen, fällen Biber mit ihren Nagezähnen Bäume. Die großen Äste nutzen die Tiere, um ihre Biberburg an langsam fließenden Gewässern zu bauen. Hier finden sie Schutz, denn der Eingang einer Biberburg liegt immer unter Wasser. Damit das auch immer so bleibt, bauen Biber an kleineren Gewässern zusätzlich Dämme, um den Wasserstand gleichbleibend hoch zu halten. Eine Wassertiefe von 0,80 m benötigt der Biber darüber hinaus, um sich gut im Wasser bewegen zu können.
Bis vor wenigen Jahren waren Biber in weiten Teilen Europas und fast in ganz Deutschland ausgestorben. Dank verschärfter Schutzmaßnahmen und erfolgreicher Auswilderung ist der Biber im Emsland wieder an Hase und Ems beheimatet.
Steckbrief Biber:
Busy water specialist and master builder on the Ems river
The beaver is Europe’s largest rodent. It is characterized by its long front teeth and its flattened tail. The beaver is a confirmed vegetarian. Its fur is particularly dense and conscientiously cared for.
Most striking are the beaver’s dams. The rodents, which weigh an average of 18 kg (40 pounds), use their powerful teeth to cut down trees up to 50 cm (20 inches) in diameter. They use these to dam up water and then build lodges from the branches and twigs. The entrances to the beaver lodges are under water. If floods occur, they can be washed away. So, the rodents switch to an emergency plan and open the dams to let water through.
Beavers live monogamously in family groups. Due to hunting, the beaver was once almost extinct throughout Germany. Their fur and also their meat were in high demand. Because the Church had classified them as fish, their meat was allowed to be eaten on meatless Fridays.
The presence of beavers is growing again. A few beavers were released into the Hase river, and from these descended all beavers now living in the Emsland and in the Ems river.
Name:
The name beaver comes from the Germanic word bebru, which probably means “brown,” the color of the beaver’s fur.
Habitat in the Emsland:
Beavers live in the Hase and Ems rivers as well as their tributaries. There must be wood, preferably willow and alder, in the immediate vicinity of beaver habitats.
Endangerment:
Road traffic and a lack of near-natural sections of water endanger the beaver. Intensive water maintenance can destroy these habitats.
Protective measures:
Beavers need wood on the banks of their rivers and near-natural waters. These are created for them. So that they do not have to cross streets, wide water passages at bridges are important.
Fischotter (Lutra lutra )
Sie sind kleine Akrobaten: Fischotter sind sehr flink und wendig. Sie leben in Gewässernähe und bevorzugen langsam fließende und flache Flüsse. Die nachtaktiven Tiere verstecken sich gerne unter Baumwurzeln am Ufer, unter überhängenden Uferkanten und in dichter Ufervegetation. Deswegen sind sie auf eine hohe Strukturvielfalt im Wasser sowie an den angrenzenden Landflächen angewiesen. Fischotter ernähren sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von anderen Kleinsäugern und Vögeln.
Der Bewegungsdrang von Fischottern ist groß – so können sie in einer Nacht bis zu 25 Kilometer zurücklegen. Auf ihren Wanderungen stellen Straßen ein großes Risiko dar, die den Tieren häufig zum Verhängnis werden.
Bis in die 1960er Jahre durften Fischotter in Deutschland gejagt werden. Und auch ihr natürlicher Lebensraum wurde zunehmend durch menschliche Einflüsse zerstört, so dass sie beinahe ausgestorben sind. Seitdem sie unter Schutz stehen, erholt sich ihr Bestand langsam wieder. Um dauerhaft in unseren Gefilden heimisch werden zu können, fehlen den Fischottern größere, zusammenhängende naturnahe Gewässer und Gewässerrandbereiche.
Steckbrief Fischotter
Comical river otter
Best swimmer – thickest fur
The otter is the water specialist among local land predators; it can dive for up to eight minutes and swims quickly and agilely. It has up to 70,000 hairs on one square centimeter of skin (more than 450,000 per square inch!) – which is a record among native wild animals. The thick fur isolates the body in the cool water.
With these habits, it is like its relatives from the weasel family, such as the beech marten, badger, and polecat. It is predominantly active during twilight and during the night and is a loner.
The European otter, which is up to 1.3 meters (4 ¼ feet) long, digs its burrow on the banks of bodies of water. The entrance is usually around 50 centimeters (about 1,5 feet) below the water level, while the actual cave dwelling is above water and dry.
The strong swimmer eats up to one kilogram (2.2 pounds) of meat a day, with fish making up around 70 percent of its diet. As it mainly preys on small and weakened fish, it contributes to healthy fish stocks. But birds, amphibians, crayfish, mice, mussels, and insects are also on its menu.
Name:
Its name in German (Fischotter) is a reference to fish as its preferred prey. Otter also refers to its subfamily within the weasels. Another name in English is river otter.
Habitat in the Emsland:
The European otter was extinct in the Emsland for many decades. The shy river otter is slowly but surely returning to the Hase, Mittel- and Südradde and other rivers.
Protective measures:
Securing of near-natural and nutrient-rich waters with communities of bushes and small trees along the river margins and banks to hide in. Building “otter ledges” on car bridges so otters can safely cross the bridges without getting onto the streets.
Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis )
Er gehört zu den scheuen Gesellen in unseren Gewässern: Der Schlammpeitzger ist ein kleiner Fisch, der den Tag am liebsten am Gewässergrund im Schlamm verborgen verbringt. Lediglich zur Nahrungssuche verlässt er bei Nacht sein Versteck und sucht nach kleinen Schnecken und Wasserinsekten. Nur zur Paarungszeit ist der Schlammpeitzger auch tagsüber aktiv. Zur Eiablage sucht er flache, sonnige Uferbereiche mit vielen Pflanzen auf.
Wenn auch nur schwer zu entdecken, ist der Schlammpeitzger in älteren, vom Fluss abgetrennten Auengewässern mit reichem Pflanzenwachstum und viel Schlamm am Grund zu finden. Auch in sehr langsam fließenden Flüssen fühlt er sich wohl. Sein natürlicher Lebensraum wird jedoch immer häufiger vom Menschen zerstört, etwa durch das Verfüllen von Gewässern oder die Nutzung als Fischteich. Deswegen nennt der kleine Fisch heute oft auch Entwässerungsgräben sein Zuhause.
Allerdings ist der Schlammpeitzger hart im Nehmen und äußerst genügsam: Bei schlechter Wasserqualität kann er den nötigen Sauerstoff auch aus der Luft aufnehmen. Vergraben im feuchten Schlamm überlebt er sogar, wenn ein Gewässer für kurze Zeit ausgetrocknet.
Steckbrief Schlammpeitzger
A fish that also breathes on dry land
Loaches have an elongated, round body and a mouth studded with whiskers. With these they search river bottoms for food, such as insect larvae, snails, and worms. The diverse waters of the floodplains – oxbow lakes, side channels, and ponds - are their home. There they prefer muddy ground and dense underwater vegetation. Loaches can also colonize bodies of water with strongly fluctuating water levels. It is the only European fish able to survive in dried-out waters. They do this by swallowing air and absorbing the oxygen through their intestines. Buried in the damp mud, they stick their heads out of the surface to take a breath.
To spawn, the fish often migrate for kilometers into shallow, vegetation-rich waters and lay their eggs on the leaves of aquatic plants. The larvae initially have external gills. Only at the age of one year do the fish acquire the ability to breathe through their intestines.
Name:
The genus name Misgumus is derived from the Greek word miseo (to hate) and the Turkish word gür (loud), a name given to them due to their habit of becoming very active during barometric pressure changes that occur before thunderstorms, which is the reason they are also commonly called weather loach or weatherfish. The German name Schlammpeizger (Mud Whistler) comes from their hidden way of life in the mud and the whistling sound air escaping from their swim bladder makes when they are caught.
Habitat in the Emsland:
The near-natural floodplains with their vegetation-rich bodies of water in the "Ems" FFH (Flora, Fauna and Habitat) area.
Endangerment:
Through drainage of the floodplains, migration obstacles, and pronounced water maintenance such as ditch clearance.
Protective measures:
Insurance of water networks by dismantling of transverse structures such as dams enables migration to their spawning grounds. Near-natural floodplain developments secure their existence.
Bachneunauge (Lampetra planeri ) und Flussneunauge (Lampetra fluviatilis )
Neunaugen haben, anders als ihr Name es vermuten lässt, nicht neun, sondern zwei Augen. Zählt man die sieben Kiemenöffnungen an der Seite und die Nasenöffnung zusammen, sieht es so aus, als hätte das Tier auf jeder Seite neun Augen.
Auch wenn sie auf den ersten Blick so aussehen, sind Neunaugen keine Fische. Die Tiere mit dem aalförmigen Körper sind echte Urzeittierchen und nicht mit den Fischen verwandt. Sie gehören zu den Rundmäulern, die sich vor ~500 Mio. Jahren von den restlichen Wirbeltieren abspalteten.
Die bis zu 40 cm langen Neunaugen sind in naturnahen, nicht begradigten Gewässern zu finden. Hier liegen langsam und schneller fließende Bereiche nah beieinander und es kann grobes und feines Substrat in der Flusssohle entstehen. Zur Fortpflanzung legen die Tiere ihre Eier in den groben, kiesigen Grund des Flusses. Die Larven leben dagegen bis zu vier Jahre im feinen Sediment des Gewässerbettes.
In der Hase leben die Arten Bach- und Flussneunauge. Bachneunaugen bleiben als erwachsene Tiere in den kleineren Fließgewässern, Flussneunaugen hingegen wandern nach Abschluss der Larvalphase ins Meer und zur Eiablage wieder zurück in die Flüsse.
Genau wie Lachse und Aale sind Neunaugen nicht nur auf unbegradigte Flüsse und Bäche angewiesen. Sie müssen auch frei von Hindernissen bei ihren Wanderungen sein. Der Bau von Wehren und Staustufen gefährdet Neunaugen in ihrer Existenz.
Steckbrief Neunauge:
Living fossil with fascinating reproduction
River lampreys (Lampetra fluviatilis). belong to the family of “round-mouths” and are only distantly related to fish. They are born as so-called ammocoetes: small, worm-like larvae without eyes. Their spawning grounds are small streams with pebble beds. There, they bury themselves in the fine sediment on the stream bottom and sieve organic material as food from the water.
After three to five years, the ammocoetes change their shape: like caterpillars to butterflies, the worm-like ammocoetes change to river lamprey. This process is called metamorphosis. Now a migration to the sea begins for the young lampreys. There, they use their sucking mouth to attach themselves as parasites to larger fish. They feed themselves by rasping pieces of tissue from their host with their bony teeth-like structures known as ceratodontes.
After around three years, the river lampreys are sexually mature. The lampreys, now 30 to 40 cm long (12 to 16 inches), migrate back into the rivers and streams. There, they create grooves in the river bottom in which they lay their eggs. The eggs hatch and again ammocoetes develop. The life cycle of the wonderous river lamprey begins again. Its close relatives are the brook lamprey, who mostly stay in small freshwaters and do not migrate out to the sea.
Name:
The common name lamprey is probably derived from the Latin lampetra, which may mean "stone licker" (lambere "to lick" + petra "stone"). The German name Flussneunaugen (River Nine Eyes) refers to the nine pairs of openings near its head – the nostril, eye, and seven breathing holes
Habitat in the Emsland:
The Ems river, the Hase river, and their tributaries are important migration routes to the spawning grounds in streams and smaller rivers.
Endangerment:
Water management structures in the water block the lampreys’ migration routes. Regular cleaning and clearing of the bottoms of smaller streams destroys their nurseries and spawning grounds.
Protective measures:
Good traversability of the waters, for example through fish migration aids and the dismantling of transverse structures and gentle stream and river maintenance.
Quappe (Lota lota )
Auch wenn die Quappe nicht durch die FFH-Richtlinie geschützt ist, wird ihr Lebensraum immer knapper. Der Fisch aus der Ordnung der Dorschartigen ist der einzige dorschartige Fisch im Süßwasser. Er ist auf natürliche Fließgewässer mit intakten und regelmäßig überschwemmten Auen angewiesen, um sich fortpflanzen zu können. Siedeln sich in einem Gewässer also Quappen an, ist dies ein Zeichen für seine Naturnähe.
Ihre Eier legt die Quappe in kleineren Auengewässern ab, die nur bei höheren Wasserständen eine Verbindung zum Fluss haben. Dort leben die Larven solange, bis sie mit steigendem Alter in flache, kaum oder nur langsam durchströmte Uferbereiche der Flüsse wandern.
Als erwachsenes Tier zieht es die Quappe dann ins tiefere Wasser der Flüsse. Sie ist ein schlechter Schwimmer, deshalb hält sie sich gerne am Grund der strömungsarmen Bereiche von Flüssen auf. Sie versteckt sich dort in Ausspülungen im Gewässerbett – den sogenannten Kolken – oder zwischen im Wasser liegendem Holz und überhängenden Wurzeln.
Steckbrief Quappe:
Bitterling (Rhodeus amarus )
Der Bitterling ist ein typischer Bewohner von Stillgewässern und Altarmen, aber auch langsam fließenden Flüssen und Flussabschnitten mit geringer Strömung. Hier wachsen im flachen Wasser zahlreiche Pflanzenarten und das Material am Boden (Sohlsubstrat) ist feinkörnig – der perfekte Lebensraum für Bitterlinge.
Die kleinen Fische sind keine Einzelgänger, sondern fühlen sich im Schwarm am wohlsten. Kurios geht es bei der Fortpflanzung der Bitterlinge zu: Sie legen ihre Eier in die Kiemen von Muscheln ab. Dabei erhält jede Muschel nur ein oder zwei der drei Millimeter großen Eier. Dort verbringen auch die Larven die ersten Tage ihres Lebens, bis sie schwimmfähig sind und sich als Fische im freien Wasser bewegen können.
Muscheln als Kinderstätte – eigentlich ein genialer Schachzug der Bitterlinge, allerdings sind sie dadurch auch extrem abhängig vom Fortbestand dieser Muscheln. Das ist auch der Grund, warum der Bitterling unter Schutz gestellt wurde, denn die Population der überlebenswichtigen Muscheln schrumpft gewaltig. Schutzmaßnahmen für den Bitterling sind also nur sinnvoll, wenn auch die Muscheln geschützt werden.
Steckbrief Bitterling
Libellen (Odonata)
Libelle ist nicht gleich Libelle – weltweit gibt es etwa 5.000 verschiedene Arten der grazilen Flugakrobaten. Viele von ihnen sind sehr farbenfroh, andere hingegen eher unscheinbar. Grob unterteilt werden sie in Groß- und Kleinlibellen. Neben der Größe gibt es einen weiteren entscheidenden Unterschied: Großlibellen spreizen im Sitzen die Flügel ab, Kleinlibellen hingegen legen ihre Flügel an den Körper an.
Zur Fortpflanzung sind Libellen stets an Gewässer jeglicher Art gebunden: Die Larven der Libellen leben zunächst einige Jahre im Wasser, ehe sie an Pflanzen hochklettern und dort dann als komplett entwickelte Libelle schlüpfen. Welche Libellenarten in einem Gewässer leben, lässt sich gut an den sogenannten „Exuvien“ erkennen. Dies sind die leeren Hüllen der Puppen, die nach der Metamorphose zur Libelle zurückbleiben.
Einmal ausgewachsen ernähren sich Libellen räuberisch von kleineren Insekten wie Fliegen oder Mücken. Zu den natürlichen Feinden der Libellen gehören unter anderem Frösche, Vögel und Fledermäuse.
Steckbrief Libelle:
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Mit einer Größe von bis zu neun Zentimetern ist der Hirschkäfer unser größter heimischer Käfer. Die Männchen sind gut an ihren markanten Kieferzangen zu erkennen, die stark an ein Geweih erinnern – daher auch der Name „Hirschkäfer“. Auch wenn sie ein wenig gefährlich aussehen, sind die Tiere völlig harmlos. Die mächtigen Zangen setzen die männlichen Käfer nur bei Revierkämpfen ein.
Hirschkäfer sind heute nur noch sehr selten zu finden und sind bundesweit als stark gefährdet eingestuft. Aufgrund von intensiver Forstwirtschaft verschwindet immer mehr Alt- und Totholz aus unseren Wäldern und damit auch der Lebensraum des Hirschkäfers. Warum totes Holz für die Tiere jedoch so wichtig ist, wird anhand ihrer Kinderstube deutlich: Die Käfer legen ihre Eier nur an sehr starken, morschen Stämmen ab. Die sich aus den Eiern entwickelnden Larven leben dann bis zu acht Jahre lang in dem toten Holz, zumeist in Eichen, und können dort bis zu elf Zentimeter groß werden. Aufgrund dieser langen Entwicklungsphase benötigen die Hirschkäfer-Larven Stämme mit einem Durchmesser von mehr als 30 Zentimetern
Nach der Entwicklung zum Käfer erwartet das Tier nur noch ein kurzes Leben von wenigen Wochen.
Steckbrief Hirschkäfer:
Typical inhabitant of the oak forest
With a length of 7.5 cm (nearly 3 inches), the stag beetle is Europe's largest beetle. The males are particularly impressive with their greatly enlarged upper jaws, which they use during territorial battles in the mating season. The larvae develop in old oak tree stumps over five and more years and feed on rotten wood. They then pupate and leave the tree stumps as adult beetles. From then on, they feed on tree sap. The females gather this by injuring oak bark with the help of their mouthparts. The males are unable to do this due to their enlarged maxilla, so they rely on the feeding sites of the females.
Stag beetles need old, over 150-year-old forests with a high proportion of dead wood. Stable populations can become established in particularly moist, humus-rich, oak floodplain forests of sufficient size. Male stag beetles can travel up to 2 km (1 ¼ miles) in search of a female.
Name:
The distinctive upper jaws of the male stag beetles, which resemble antlers, give this species its name.
Habitat in the Emsland:
Partial populations have been able to survive in oak forests of sufficient size, such as along the Ems river.
Endangerment:
Suitable breeding sites are rare. Intensively managed forests with a low proportion of old and dead wood, loss of space, and a lack of networking between the remaining habitats endanger the continued survival in the Emsland.
Protective measures:
Hardwood riparian forests and especially old oak forests should be removed from forestry use to increase the proportion of dead wood. Biotope networks also contribute to the conservation of the species.
Köcherfliegen (Trichoptera)
Wer schon einmal während eines sonnigen Nachmittags an einem Bach oder Fluss entlang spaziert ist, hat sie bestimmt schon öfter gesehen: Dichte Schwärme aus kleinen Fliegen, die über dem Wasser in der Luft stehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit bestand der Schwarm aus Köcherfliegen. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 5.000 verschiedenen Arten. Bei uns in Mitteleuropa leben rund 280 Arten.
Köcherfliegen kommen in nahezu allen Fließgewässern vor. Weil sie auf eine gute Wasserqualität angewiesen sind, können Wissenschaftler mit Hilfe der Artenzusammensetzung in einem Gewässer Rückschlüsse auf dessen Beschaffenheit ziehen.
Der Name der Köcherfliege beruht auf der Lebensweise ihrer Larven: Sie halten sich am Gewässergrund auf und bauen sich dort zum Schutz einen trichterförmigen Köcher um ihren Hinterleib. Je nach Art benutzen die Larven für den Bau kleine Ast- und Blattstückchen, Sandkörner oder kleine Steinchen.
Die Lebensdauer einer Köcherfliege ist relativ kurz. Manche Arten werden nur wenige Tage, andere wiederum mehrere Wochen alt.
Steckbrief Köcherfliege: