Die Naturschutzgebiete Dalum-Wietmarscher Moor und Georgsdorfer Moor bilden zusammen das Vogelschutzgebiet V 13. Die Fläche ist ein Rest des ehemals zusammenhängenden weiträumigen Hochmoorkomplexes „Bourtanger Moor“ und erstreckt sich über die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim.
Charakteristisch für das Gebiet ist die sehr offene und weite Landschaft, die mit Schafbeweidung freigehalten wird. Bis auf Teilbereiche des Dalumer Moores in der Grafschaft Bentheim sind die meisten Flächen durch den Torfabbau stark geprägt und erheblich verändert worden. Heute ist man jedoch bemüht, die Flächen wieder zu vernässen und die Renaturierung voranzutreiben. Das gesamte Gebiet hat eine besondere Bedeutung für Wat- und Wiesenvögel, wie den Kiebitz, Rotschenkel, Großer Brachvogel und die Krickente. Sogar Vorkommen des äußerst seltenen Goldregenpfeifers sind hier verortet.
Die Randbereichen des Dalum-Wietmarscher Moores sowie des Georgsdorfer Moores sind durch Grünland und Moorwälder geprägt. Wer die Naturschutzgebiete erkunden möchte, kann dies über ausgeschilderte Weg und einen Aussichtsturmes tun.
Das Hahnenmoor ist ein Teil des FFH-Gebietes 52 „Hahnenmoor, Hahlener Moor, Suddenmoor“ und erstreckt sich auf rund 620 Hektar im Gebiet der Samtgemeinde Herzlake.
Bis zum Ende der 80er Jahre wurde im Hahnenmoor Torf abgebaut, ehe ein Großteil der Fläche wieder in öffentliches Eigentum überführt wurde. In dem weitestgehend baumfreien Gebiet sind noch Schwarztorfkörper und Reste von Weißtorf vorhanden sind, so dass es nach und nach wiedervernässt werden kann. Im FFH-Schutzgebiet Hahnenmoor wachsen naturnahe Birken-Moorwälder, aber auch Erlen- und Birkenbruchwälder. Einige Flächen in den Randbereichen werden außerdem zur Grünlandbewirtschaftung genutzt.
Das Hahnenmoor ist Lebensraum für zahlreiche hochmoortypische Pflanzenarten wie verschiedene Sonnentauarten, die Glockenheide und das Schnabelried. Auch Rast- und Brutvögel wie Kraniche oder Zwergschwäne finden im Hahnenmoor Rückzugsmöglichkeiten, die zum Erhalt dieser Arten beitragen.
Wer sich einen Überblick über das Hahnenmoor verschaffen möchte, der kann dies vom Aussichtsturm im nordwestlichen Bereich des Schutzgebietes tun. Zu Fuß lässt sich das Hahnenmoor über ausgewiesene Wanderwege erkunden.
Das Naturschutzgebiet „Aschendorfer Obermoor/ Wildes Moor“ hat eine Gesamtgröße von rund 1.000 Hektar. Darin befindet sich ein etwa 800 Hektar großes FFH-Gebiet. Im nördlichen Teil des FFH-Gebietes liegt das Krumme Meer und südlich das Aschendorfer Obermoor – beide Gebiete werden durch die Kreisstraße 144 gesplittet. Östlich grenzt das Naturschutzgebiet Wildes Moor an. Im Kernbereich gibt es Restmoorbestände und Wiedervernässungsbereiche, die zusammen eines der größten noch unzerschnitten gebliebenen Gebiete der Hunte-Leda-Moorniederung bilden. Sie sind umgeben von in Renaturierung befindlichen ehemaligen Abtorfungsflächen, Hochmoorgrünland und Ackerflächen.
Als eines von nur noch wenigen Moorgebieten existiert im „Aschendorfer Obermoor/ Wildes Moor“ noch ein lebendes Hochmoor. Außerdem finden sich hier extrem nährstoffarme Seen und Teiche mit niedrigem ph-Wert. Zu den weiteren Lebensräumen zählen Moorwälder, noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore, Übergangs- und Schwingrasenmoore sowie Torfmoor-Schlenken.
Hier können sich viele hochmoortypische Pflanzen- und Tierarten ungestört entwickeln, etwa Torfmoose, das Weiße Schnabelried und die Große Moosjungfer. Auf einem Moorerlebnispfad mit Aussichtsturm wird auf anschauliche Weise die Entstehung des Moores sowie seine Flora und Fauna aufgezeigt.
Das Markatal mit Bockholter Dose ist ein etwa 130 Hektar großes Naturschutzgebiet. Hier entspringen die Bäche Marka und Mittelradde. Der Hochmoorblock wurde durch Entwässerung und Nutzung für die Buchweizenbrandkultur im vergangenen Jahrhundert stark verändert. Viele Handtorfstiche haben zum heutigen Erscheinungsbild beigetragen.
Dennoch findet sich in der Bockholter Dose eine typische Hochmoorvegetation mit intakter Hochmoorheide, Pfeifengrasbestände und Moorbirkenwälder. Der Kernbereich des Naturschutzgebietes wird durch Heidschnucken beweidet. Sie sind optimal an die Bedingungen im Moor angepasst und leben in einem Schafstall direkt vor Ort. Besucher finden in diesem Gebiet einen Aussichtsturm mit Infotafeln.
Entlang mehrerer Ortschaften zwischen dem Landkreis Emsland und dem Landkreis Cloppenburg erstreckt sich entlang der Süd- und Mittelradde und der Marka ein 4.377 Hektar großes Vogelschutzgebiet. Die dortigen Niedermoorböden der relativ schmalen Talräume werden überwiegend als Grünland bewirtschaftet. Lediglich ein paar Flächen werden ackerbaulich genutzt. Feldgehölze und Gehölzreihen führen zu einer kleingliedrigen Landschaft. Die Läufe der Süd- und Mittelradde sind stark ausgebaut, wohingegen die Marka im nördlichen Abschnitt noch mäandrierend verläuft. Als Brut- und Rastgebiet für den Kiebitz, die Uferschnepfe, den Großen Brachvogel und die Wiesenweihe ist das Gebiet für diese wertbestimmenden Arten von besonderer Bedeutung.
Das Naturschutzgebiet „Windelberg“ liegt auf dem „Hümmling“, einem leicht welligen Grundmoränenrücken im nord-östlichen Emsland. Das etwa 16 Hektar große Gebiet ist durch Dünengelände mit wacholder- und beerenstrauchreicher Heide sowie Stieleichenwald geprägt. Entstanden ist er durch Niederwaldwirtschaft und stellt ein Relikt aus einer vergangenen Landschaftsnutzung dar. Bei dieser Art der Waldwirtschaft werden Gehölze nach relativ kurzer Wachstumszeit dicht über dem Boden abgeschlagen und verarbeitet. Danach treiben neue Triebe aus den verblieben Stümpfen aus.
Die dortigen Sandböden sind durch die jahrelange Heidenutzung zu sauren, nährstoffarmen Böden geworden, dem sogenannten Podsol. Der „Windelberg“ bietet somit seltene Lebensräume aus trockenen Sandheiden mit Besenheide (Calluna) und Schwarzer Krähenbeere (Empetrum nigrum), Dünen mit offenen Grasflächen sowie Eichenwald auf Sandebenen.
Im Naturschutzgebiet „Windelberg“ wird das Gelände gezielt beweidet. Dadurch werden die Flächen offengehalten, die typischen Arten können sich hier weiterhin ansiedeln und überleben.
Das Natura 2000 Gebiet „Tinner Dose – Sprakeler Heide“ ist ein 4.000 Hektar großes Vogel- und Naturschutzgebiet. Eingestuft als bedeutsames Brutgebiet finden hier verschiedene Vogelarten wie Wiesen- und Kornweihe, Rotschenkel, Bekassine, Feldlerche, Schwarzkehlchen, Raubwürger, Brachpieper und Großer Brachvogel einen sicheren Lebensraum. Auch hochmoortypische Amphibien und Reptilien wie Moorfrösche, Schlingnattern und Kreuzottern leben hier.
Der größte Bereich des Naturschutzgebietes „Tinner Dose – Sprakler Heide“ befindet sich im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und wird seit 1877 als „WTD 91“ für militärische Erprobungen genutzt.
Im südlichen Bereich des Naturschutzgebietes liegt die Tinner Dose, ein großflächiger, gehölzfreier Hochmoorkomplex. Er wurde nur in Teilen abgetorft, ist aber geprägt durch Moorbrandkultur und Entwässerung, so dass die natürliche Vegetation in diesen Bereichen beeinträchtigt ist (Degeneration). Im Kernbereich, der von nutzungsbedingten Überformungen frei geblieben ist, beherbergt die Tinner Dose seltene hochmoortypische und überregional gefährdete Lebensraumtypen. Ihre offenen, naturnahen Hochmoorbereiche grenzen an naturnahe und halbnatürliche Moorrandbereiche mit Übergangs- und Schwingrasenmooren. Diese werden im Gegensatz zu Hochmooren nicht mehr vollständig von Regenwasser gespeist, sondern von oberflächennahem oder anstehendem Wasser.
Die Sprakeler Heide liegt im nördlichen Teil des großen Natura 2000 Schutzgebietes. Mit ihren rund 255 Hektaren ist sie das zweitgrößte Sandheidegebiet im westlichen Niedersachsen. Das Gebiet weißt seltene Lebensräume wie Trockene Sandheiden mit Besenheide, Ginster und Schwarze Krähenbeere sowie Dünen mit offenen Grasflächen auf. Durch Beweidung wird das Gelände gepflegt und freigehalten.
Das Vogelschutzgebiet umfasst das Naturschutzgebiet Esterweger Dose, das Naturschutzgebiet Melmmoor/Kuhdammoor sowie das Naturschutzgebiet Leegmoor. Durch den Küstenkanal und die parallel verlaufenden Bundesstraße 401 wird die Esterweger Dose vom Leegmoor und Melmmoor/Kuhdammoor getrennt.
Mit rund 4.700 Hektar Größe ist die Esterweger Dose eines der größten erhaltenen Hochmoorgebiete in der Hunte-Leda-Niederung. Der wesentliche Teil befindet sich auf emsländischem Gebiet, weitere Flächen in den Landkreisen Cloppenburg und Leer. Das Kerngebiet besteht neben Wiedervernässungsflächen aus Flächen im Torfabbau. Die Randbereiche sind von bewirtschafteten Grünland und Moorwäldern geprägt.
Die wertbestimmende Art für das Vogelschutzgebiet ist der Goldregenpfeifer. Hinzu kommen Zugvogelarten wie Kiebitz, Rotschenkel, Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Schwarzkehlchen, die als Brutvögel vorkommen. Ein Teilbereich der Esterweger Dose ist als FFH-Gebiet ausgewiesen worden. Diese renaturierte Teilfläche besteht aus typischer Hochmoorvegetation aus Pfeifengras-Stadien, Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen, feuchtem Borstgras-Rasen und Moorheiden. Über den Aussichtsturm im Süden der Esterweger Dose ist ein Überblick über das Gebiet möglich.
Das 450 Hektar große Leegmoor ist Teil des Vogelschutzgebietes und darüber hinaus als FFH-Gebiet sowie als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im nördlichen Bereich wird das abgetorfte Hochmoor wiedervernässt (Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Wiedervernässung abgebauter Schwarztorfflächen im Leegmoor“).
Der südliche Bereich wurde dagegen nicht abgetorft.Diese Teilfläche ist unberührt geblieben, so dass die Torfauflage an manchen Stellen bis zu 2,5 Meter misst. Die Vegetation besteht hier aus Hochmoorgrünland und Hochmoorheide und ist besonders bedeutend für bodenbrütende Vogelarten.
Im südwestlichen Teil des Leegmoores finden Besucher einen Aussichtsturm mit Infotafeln rund um das Leegmoor.
Das Melmmoor/ Kuhdammmoor ist ein 1.280 Hektar großer und zusammenhängender Hochmoorgründlandkomplex. Es ist Teil des Vogelschutzgebietes und zudem als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Hier werden Standorte für die Entwicklung von Lebensräumen für Wiesenvögel werden. So kann das Melmmoor/ Kuhdammmoor zu einem Lebensraum für schutzbedürftige Arten und Lebensgemeinschaften werden. Kleinere Wiedervernässungsbereiche sowie einzelne Brachflächen werten den Lebensraum zusätzlich auf.
From industrial peat extraction to bog diversity
At around 4,700 hectares (11,615 acres), the Esterweger Dose is one of the largest contiguous raised bog areas in Central Europe.
Like all raised bogs, it is fed exclusively from rainwater. There are very few nutrients and it is an acidic environment.
Only highly specialized species can cope with these extreme conditions. This includes plants such as cotton grass, sundew, or white beak-sedge. Moor frogs, many species of dragonflies, and Central Europe's last breeding population of golden plover also find homes here. Many species have a special strategy for survival in the bog. The carnivorous sundew, for example, attracts insects with the help of a sticky secretion and thus satisfies their nutritional needs.
The peat has already been extracted from most of the Esterweger Dose. But, as a result of rewetting, the moor can grow again. The decisive factor is the peat moss, which can grow practically indefinitely. As the plant develops upwards, the base dies off underwater. This incompletely decomposing tissue gives rise to peat that enables the bog to grow about a millimeter (about 1/25th of an inch) per year.
Name:
The term “dose” describes moorland areas in northwest Germany that are enclosed by ice-age sand deposits known as geests.
Habitat in the Emsland:
The Emsland is one of the most bog-rich regions in Europe. The Esterweger Dose forms the largest German moorland conservation area. It has a special responsibility for preserving the habitat and its characteristic species.
Endangerment:
Moors need water. Climate change is causing changes in the amount of precipitation and long periods of drought. These disturb the growth of the moor, so that many plants and animals in need of protection lose their basis of life.
Protective measures:
Drainage areas such as ditches should be removed or dismantled to keep water loss to a minimum.
Raised bog in natural growth
The Leegmoor is teeming with many raised bog plants and animals and is an important habitat especially for breeding and resting birds. The approximately 450-hectare (1112-acre) nature reserve is a NATURA 2000 bird sanctuary.
Some typical species are easy to spot in spring: the lapwing, the teal, the black-tailed godwit, and the common curlew. With a little luck you can discover one of the rarest birds in Germany – the golden plover. In winter, swans and geese use the open waters as sleeping places. The common crane, the “bird of happiness”, has also been seen more and more often here.
Since the end of peat extraction, the raised bog has been recovering and slowly growing again. The reconstructed, earthen-walled polders or small dikes, laid out like bathtubs to collect rainwater, offer favorable conditions for this. There the moor grows about a millimeter (about 1/25th of an inch) deeper per year. A prerequisite is the peat-forming sphagnum or peat moss, which only grows in rain-fed moors. The lack of nutrients and acidic environment mean that only a few specialized species, such as sundew, cotton grass, or white beak-sedge, can live in the raised bog.
The earthen-walled polders are best seen from above: So, off to the tower!
Name:
The term “leeg” is an old name for sand. So, “Leegmoor” means sand moor, which refers to the sandy subsoil and the surrounding area.
Habitat in the Emsland:
The Emsland is one of the most bog-rich regions in Europe. The Natura 2000 Esterweger Dose preserve with the Leegmoor forms the largest German moor conservation area. It has a special responsibility for the preservation of the habitats and their characteristic species.
Endangerment:
Moors need water. Climate change is causing changes in the amount of precipitation and long periods of drought. These disturb the growth of the moor, so that many plants and animals in need of protection lose their basis of life.
Protective measures:
Drainage areas such as ditches should be removed to keep water loss to a minimum.
Wide-open landscape for meadow birds
The Melmmoor is a raised bog complex that is cultivated mainly as grassland for meadows and pastures. Together with the Kuhdammoor, it is designated as a nature reserve and forms an open area of around 1,280 hectares (3,163 acres) with only a few tall trees and bushes.
The raised bog grassland is particularly important for meadow birds, such as the common curlew, the common snipe, the black-tailed godwit, and the lapwing. The interplay of agricultural grassland as a breeding area and small arable areas for feeding is very attractive for birds. The wide view into the open landscape is important for breeding success, because the birds can spot predators from afar.
Together with the Esterweger Dose and the Leegmoor, the Melmmoor is designated as a bird sanctuary. In winter, geese, swans, and cranes visit the Melmmoor to eat during the day. Every evening they move back to their sleeping waters, which are often in the rewetted bog areas of the adjacent Esterweger Dose and Leegmoor.
Name:
The term "melm" originally comes from Middle High German and means sand. The name refers to the sandy subsoil in the Melmmoor and its surroundings.
Habitat in the Emsland:
The Emsland is one of the most bog-rich regions in Europe. The Melmmoor / Kuhdammoor, together with the Esterweger Dose and the Leegmoor, form one of the largest moor areas in Central Europe. It has a special responsibility for the preservation of the habitats and their characteristic species.
Endangerment:
Bog grasslands are finite. The drainage and ventilation of the topsoil through cultivation promote mineralization and thus the decomposition of the moors. The advancing climate change intensifies this effect, so that many plants and animals in need of protection lose their basis of life.
Protective measures:
Extensive cultivation without fertilization slows down the mineralization of the peatland.
„Natura 2000-Emsauen von Salzbergen bis Papenburg“ und „Emsauen zwischen Herbrum und Vellage“
Die Natura 2000-Gebiete der Emsauen umfassen das Vogelschutzgebiet 16 und das FFH-Gebiet 13 mit einer Gesamtgröße von 7.712 Hektar. Ihre vielfältigen und einzigartigen Naturlandschaften sind Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Das wesentliche Ziel ihrer Unterschutzstellung ist es, diese besonderen Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen. Nur so kann langfristig ein überlebensfähiger Bestand der dort vorkommenden Arten gesichert werden. Welche Tiere und Pflanzen besonders schützenswert sind, definieren die FFH-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie.
Die Ems und ihre Auen zeichnen sich durch Lebensräume wie z.B. Hochstaudenflure, Auewälder, Altarme, Binnendünen und magere Grünländer aus. Die Ems ist ein in längeren Abschnitten naturnaher Fluss, in den nur wenig eingegriffen wurde. Nur in den Abschnitten, in denen der Dortmund-Ems-Kanal und der Fluss im selben Bett verlaufen, ist sie ausgebaut und begradigt. Sonst schlängelt sie sich noch in vielen Flussschleifen (Mäandern) durch das Emsland. An vielen Stellen gibt es noch steile Ufer, in denen Eisvogel und Uferschwalbe brüten können.
Die Strukturvielfalt der Ems und ihrer Auen im Gebiet zwischen Geeste und Papenburg (Ranger: Andreas Berenzen) ist bedingt durch den Übergang vom mäandrierenden Fluss im Mittellauf über Altwässer begleitenden Abschnitte bis hin zum tiedebeeinflussten Strom im Unterlauf.
Im südlichen Emsland zwischen Salzbergen und Emsbüren (Ranger: Alexander Semnet) ist sie geprägt von Auwäldern und alten Eichenwäldern, die von historischen Nutzungsformen zeugen. Auch hier ist sie gesäumt von Altwässern und ist noch stark mäandrierend.
Das Landschaftsschutzgebiet Untere Haseniederung
Die Hase ist der größte Nebenfluss der Ems. Von ihrer Quelle im Teutoburger Wald schlängelt sich der Fluss über 170 Kilometer durch das Osnabrücker Land sowie das Emsland, bis er letztlich in Meppen in die Ems mündet. Als Landschaftsschutzgebiet Natura 2000 „Untere Haseniederung“ wurde ein ca. 1.200 Hektar umfassendes Gebiet festgesetzt, das sich entlang des Unterlaufs der Hase von Haselünne bis nach Meppen erstreckt.
Der Verlauf der Hase entspricht bis heute trotz einzelner Begradigungen und dem Bau von Schutzdeichen vor allem im Bereich des Emslandes noch seinem ursprünglichen, für einen Flachlandfluss typischen kurvenreichen und mäandernden Bild. Während im Ober- und Mittellauf im Osnabrücker Land schon über viele hundert Jahre vom Menschen in den Lauf der Hase eingegriffen wurde, gibt es am Unterlauf der Hase im Emsland noch viele naturnahe Landschaftsräume.
In der jüngeren Vergangenheit wurden einige abgetrennte Altarme der Hase wieder angebunden. Etliche noch verbliebene Altarme bereichern als Stillgewässer die natürlichen Lebensräume für viele seltene Tierarten. Neben den natürlichen Vegetationsstrukturen ist das Gebiet geprägt durch eine abwechslungsreiche und historische Kulturlandschaft.
Die Landschaft der Unteren Haseniederung ist so gekennzeichnet durch ihre Hart- und Weichholz-Auwälder, Eichen- und Buchenwälder, feuchte Hochstaudenfluren aber auch magere Flachlandmähwiesen als Grünland und trockene Magerrasen sowie Heideflächen auf Sanddünen.
Am Ufer und in der Aue leben Biber und Fischotter genauso wie der Steinbeißer und das Flussneunauge als Wasserbewohner. Und auch das am Ufersaum zu entdeckende Froschkraut ist eine inzwischen sehr seltene Pflanzenart.